Für Hundetrainerin Kirstin Müller ist Vermenschlichung das Hauptproblem
Wegberg/Niederrhein – „Mensch durch Hunde-Attacke verletzt!“ – Schlagzeilen wie diese sorgen für Entsetzen und sind leider keine Seltenheit. „Schuld daran sind fast immer die Besitzer“, spricht Hundetrainerin Kirstin Müller aus Erfahrung. „Denn im Umgang mit Hunden wird viel verkehrt gemacht.“
Es beginnt meist schon im Welpenalter, wenn der Hund noch aussieht wie ein knuddeliges Stofftier. „Dann wird er verhätschelt, mit Futter, Spielzeug und falsch verstandener Liebe überhäuft. Er darf alles, ihm werden keine Grenzen gesetzt“, weiß Kirstin Müller, die im niederrheinischen Wegberg eine mobile Hundeschule betreibt. Die Probleme kommen erst später und sind täglich auf unseren Straßen zu beobachten: Dann etwa, wenn nicht der Besitzer mit seinem Hund, sondern vielmehr der Hund mit seinem Besitzer Gassi geht. „Bello“ läuft stets voraus und zieht permanent an der Leine, Jogger oder Fahrradfahrer werden angesprungen, andere Hunde attackiert.
In den heimischen vier Wänden sieht es nicht besser aus. „Die Probleme sind vielseitig“, erklärt die Trainerin. „Ein Hund zerlegt die Wohnungseinrichtung, ein anderer bellt ohne Ende, wenn er mal alleine bleiben muss. Auch Beißvorfälle kommen oft vor. Aber darüber spricht natürlich kaum jemand.“ Die traurige Folge: Viele Hunde werden irgendwann abgegeben, landen im Tierheim oder werden sogar eingeschläfert. Müller: „Die Zahl der verhaltensauffälligen Hunde nimmt dramatisch zu. Sie zeigen unterschiedliche Aggressionsmuster, unerwünschtes Jagdverhalten und sind in Reizsituationen kaum zu kontrollieren.“
Als Hauptgrund dafür nennt die Trainerin die Vermenschlichung. „Herrchen und Frauchen sollten sich bewusst sein, dass ein Hund kein Kind oder Partnerersatz ist.“ Viele Hunde seien verunsichert, weil die Menschen ihrer Führungsrolle nicht gerecht werden. „Dabei muss ein Hund geführt werden. Ansonsten übernimmt er das Zepter. Dann wird er in eine Rolle gedrängt, in der er sich nicht wohl fühlt und die er nicht ausfüllen kann – und damit beginnen die Schwierigkeiten“, erklärt Müller. Die Probleme müssen nicht zwangsläufig in Beißvorfälle ausarten, aber „ist der Vierbeiner in einer Mensch-Hund-Beziehung der Rudelführer, stellt er eine tickende Zeitbombe dar. Schon Kleinigkeiten können dann zu einer Beißattacke führen.“
Müller appelliert deshalb an die Besitzer, die angeborenen Fähigkeiten, Eigenschaften und Bedürfnisse ihres treuen Freundes zu respektieren. Der Hund muss lernen, dass der Mensch der Rudelführer ist. Eine antiautoritäre Erziehung ist nicht sinnvoll. Im Zusammenleben mit dem Menschen braucht ein Hund Regeln und eine klare Rangordnung.
Über MOBILE HUNDESCHULE MÜLLER
Die mobile Hundeschule Müller, bekannt aus Presse, Funk und Fernsehen, hat ihren Sitz im niederrheinischen Wegberg (Kreis Heinsberg). Sie wird betrieben von Kirstin Müller, die viele Jahre als Fotoredakteurin für verschiedene große Verlagshäuser (Axel Springer AG, Klambt) tätig war, ehe sie neben dem Journalismus auch ihre zweite Leidenschaft, ihre Liebe zum Hund, zum Beruf machte und in der Schweiz und in Baden-Württemberg eine mehrjährige Ausbildung zur Hundetrainerin absolvierte.
Mobile Hundeschule Müller
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