Liebe XING-Gemeinde, liebe Leser, möglicherweise sind die folgende Worte für diese Plattform eher ungewöhnlich. Normalerweise geht es ja hier um Kontaktaufbau und -pflege sowie das kleine und große Business. Doch ich denke, genau hier ist der richtige Ort, und an einem Montagmorgen auch ein optimaler Zeitpunkt, um diesen Post zu veröffentlichen.
Also los: Ich habe geraume Zeit vertrauensvoll mit dem Beam-Verlag (Elektronik Fachzeitschriften für Industrie und Funk) – und hier vor allem mit Frank Wege aus der Mediaplanung zusammengearbeitet. Neben der fachlichen Betreuung war Herr Wege auch einer Plauderei nie abgeneigt, obwohl wir dabei immer beim “Sie” blieben. Er interessierte sich für seine Mitmenschen und genoss es sehr, wenn ich private Fragen stellte, bspw. zum Verlauf seiner ersten Kreuzfahrt. Er war von dieser Art des Urlaubs mehr als begeistert und plante insgeheim schon die nächste. Auch mir und meiner Familie legte er ein solches Erlebnis dringend ans Herz.
Leider lässt der oftmals hektische Berufsalltag im Medienbetrieb nur wenig Zeit für solch eher wenig zielführende Gespräche. Vor einigen Wochen – oder waren es gar Monate? – erschien dann Frank Weges Durchwahl wieder auf meinem Telefon-Display. Nun waren aber zu diesem Zeitpunkt alle Business-Facts längst geklärt und eine Zusammenarbeit mit dem Verlag erschien mir nicht mehr notwendig. Ihr ahnt es schon, ich hob den Hörer einfach nicht ab bzw. ließ den Anruf an unser externes Sekretariat weiterleiten. Heute ist Frank Wege tot – plötzlich verstorben, wie es uns seine Nachfolgerin in der letzten Woche mitteilte.
Frank Wege war nicht bekannt, hatte wohl keine Social Media Profile, lebte allein (zumindest ist mir nichts Gegenteiliges bekannt) und es gibt scheinbar auch keinen öffentlichen Nachruf auf ihn. Deshalb habe ich mich entschlossen, ihm wenigstens mit diesen wenigen Worten noch einmal ein paar Minuten meiner Zeit zu widmen – leider nur posthum. Aber, wenn nur einer(!) von Euch bei ähnlichen Konstellationen künftig den Hörer doch wieder abnehmen und fünf bis zehn Minuten seiner Zeit für einen Gesprächspartner “opfern” würde, dann ergäbe dieser Nachruf auf einen lieben Menschen, eben an genau dieser Stelle, richtig viel Sinn…
Sorry und ciao Frank – mach es gut!
Peter Laaks, November 2017
#unbekanntundunvergessen